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Wo Schatten ist kann das Licht nicht weit sein...

 
Donnerstag abend begannen wir alles zu erledigen was wir über das Wochenende nicht mehr tun konnten und zu planen was wir alles einpacken würden. Mein Freund wurde hektisch weil ich rumfuchtelte und verzweifelt versucht habe alles in meine Ordnung zu zwingen und als er dann hektisch war wurde ich aggressiv und natürlich begann ein ziemlich lautes Streitgespräch. Als ob es irgendwann anders werden würde :)

Eine gute Stunde später hatte sich der Sturm gelegt und wir lagen uns wieder in den Armen. Wir haben noch entspannt fern gesehen und ein paar Stunden noch die Zivilisation genossen nachdem wir die letzten Tage mit Dingen wie Zelt beschaffen, Kleidung zurecht machen und soweiter beschäftigt waren. Freitag würde stressig werden und etwas Entspannung war dringend nötig.

Freitag standen wir gegen 9 in der Früh auf und ich überprüfte noch Kleidung und Ausrüstung damit nachher das Zusammenpacken leichter ging. Danach gingen wir kochen und essen gegen Mittag und bereiteten uns langsam auf die Abreise vor. Um 14 uhr dann brachen wir endlich auf mit einer frisch gebrannten cd im auto cd player auf voller lautstärke und offenen Fenstern auf. Ich war gut gelaunt, war das doch sowas wie Urlaub für mich und ich würde vielleicht das eine oder andere bekannte Gesicht wieder sehen.

Gegen 17 Uhr kamen wir dann auf Burg Hohenegg nahe Sankt Pölten an und ich besichtigte die Burgruine näher. Ich traf einige Bekannte wieder und fühlte mich eigentlich von Anfang an wohl dort. Das Quartier für die NSCs (Nicht Spieler Charakter) lag in der Burgruine und war leider teilweise etwas überflutet was am undichten Dach und starkem Regen am Vortag bedeutete. Schlussendlich fand ich dann doch ein trockenes Plätzchen für mich zum übernachten und begann mich umzuziehen. Ich hatte schon am Vortag etwas "geübt" um mich an bodenlange Röcke zu gewöhnen, die ich ja sonst das ganze Jahr nicht trug.

Die SCs (Spieler Charakter) hatten ihre Zelte im vorderen Burghof aufgestellt und mein Freund hatte sich auch endlich eingerichtet als es bei uns zur Besprechung kam wer denn nun was spielte. Die Handlung begann also mit dem Eintreffen der mutigen Abenteurer in der Burg und ein anschließendes Fest mit Spanferkel und allem drum und dran. Klang nett in der Theorie nur dass ich nicht wirklich etwas davon essen konnte, da ich sonst Magenweh bekommen hätte von dem fetten Fleisch. Kurz nach Mitternacht waren wir durch mit den Ereignissen und wer wollte konnte schlafen gehen. Ich beschloss schlafen zu gehen, denn ich war todmüde.

Die Nacht war außer kalt eigentlich nur noch laut. Ich fror erbärmlich und wurde mitten in der Nacht durch einen gezielten Schlag in den Magen geweckt und hatte hinterher Probleme wieder einzuschlafen da einige Personen im Raum etwas laut schnarchten. Aber es war alles nicht so schlimm. Ich fand genug Ruhe um halbwegs ausgeschlafen zu sein.

Ich wachte samstags früh auf und beschloss mich am Frühstück zu beteiligen. Es war schweinekalt und ich hoffte nur dass jemand schon dass große Feuer im Burghof angezündet hatte an dem wir immer saßen. Bei meinem Eintreffen musste ich erleichtert feststellen dass schon jemand Feuer gemacht hatte und ich gesellte mich ungeniert hinzu um ein wenig Wärme zu erhaschen.

Im Anschluss gab es dann auch wieder eine Besprechung da ja nun heute die Haupthandlung stattfinden sollte. Lustigerweise wurde eine Rolle frei auf die ich schon ein Auge geworfen hatte. Die Rolle bestand im Grunde genommen daraus eine betrogene und hasserfüllte Bauersfrau zu spielen die nur wichtige Informationen rausrückt wenn man ihr den Kopf ihres Gatten bringt. Mein Gegenpart besaß die selben Informationen und auch er wollte den Kopf seiner Frau. Die Spieler sollten entscheiden wer die besseren Argumente hatte und dann dem andern den Kopf bringen. Tja das war unser Plan doch ich vergaß den paranoiden Spielern zu sagen dass ich NUR den Kopf wollte. Sie gingen nun hin und stellten uns gegenüber und meinten da sind die köpfe samt Körper. Etwas missmutig mussten wir dann die Informationen rausrücken und im Stillen lächelte ich und beschloss mir das fürs nächste Mal zu merken.

Der ganze Tag war irgendwie schweinekalt aber trotzdem lustig. Gegen Abend bauten wir eine Art Hindernisparcours für die Spieler auf an dem ich viel Spaß hatte. Der erste Teil bestand aus einem Hindernislauf mit Kisten(alles ohne Licht in der Nacht wo es stockdunkel war), der zweite Teil waren kreuz und quer gespannte Schnüre die eine Art Spinnennetz darstellen sollten und der dritte Teil bestand aus einer Chemieaufgabe wo die Spieler Substanzen zusammenmischen mussten um einen gewissen Farbton zu erzeugen den sie bei einem Rätsel rausfinden mussten.

In der Zwischenzeit waren wir nun alle schon ganz hinten und warteten. Ganz in Schwarz und bewaffnet sollten wir die Spieler aufhalten den Endgegner zu metzeln was uns auch gelang (war auch kein Kunststück denn dieses Stück hat zwei Teile :)).

Nachdem wir nun mit der Handlung an sich fertig waren ließen wir das Spiel mit einer Nacht am Feuer ausklingen. Nur noch ein Bekannter und ich hielten bis in den frühen Vormittag durch. Es wurde die ganze Nacht geplaudert, getrunken und laut (und falsch) gesungen. Es war ein sehr schöner Abend und ich beschloss nicht mehr schlafen zu gehen. Mittlerweile war ich über 24 Stunden wach und mein Freund wachte nun auch langsam auf. Ich ließ ihn frühstücken und sagte ihm dass wir dann bald fahren sollten da ich eigentlich heim wollte.

Nachdem wir in Ruhe wieder zusammengepackt hatten saßen wir noch ein wenig mit den anderen beisammen und plauderten über vergangene Dinge und als wir endlich aufbrachen war alles Adrenalin wie weggeblasen und nach wenigen Minuten Autofahrt schlief ich schon ein und erwachte erst als wir fast zu hause waren. Zu Hause angekommen fiel ich nur ins Bett und schlief ein.

Ich leide noch immer ein wenig unter Realitätsverlust und suche den Burghof wenn ich zum Fenster hinaussehe aber das nächste LARP kommt bestimmt und vorraussichtlich schon bald.
 

twoday.net AGB

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