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Wo Schatten ist kann das Licht nicht weit sein...

 

Gedanken

Als ich gestern nachmittag das hier beim Bettflüsterer gelesen habe, musste ich unwillkürlich an eine ähnliche Begebenheit aus meinem Privatleben denken und schmunzeln. Auch wenn sich die Begebenheit ein wenig anders abgespielt hat und ich in einem Bett gelegen bin und mich geräkelt habe um meinen Freund zu reizen, hatte sie doch den selben Hintergrund. Ich mag es zu spielen und zu sehen wie sich der Ausdruck in den Augen des Mannes verändert.

Aber dann nahm die Situation eine ganz andere Wendung und plötzlich musste ich fürchterlich lachen weil ich an billige Pornos dachte und ich weiß noch wie wir durchs Bett gerollt sind und total lachen mussten, weil ich es ihm dann erzählte. Es war befreiend, kein gekünsteltes Lachen in einer peinlichen Situation, sondern einfach nur weil sich eine Situation auf einmal lustig anfühlt.

Ich habe auch schon während dem Sex gelacht aus ähnlichen Gründen, auch wenn man mir schon als junges Ding eintrichtert hatte: Lach nie im Bett! Lach dann wenn der Typ weg ist! Aber kann man denn nicht auch gemeinsam lachen? Ich finde Lachen beim Sex genauso wichtig, ob ich nun gefesselt bin oder oben auf ihm. Und mein Liebster hat das meines Erachtens noch nie falsch verstanden.

So oder so...Lachen ist die beste Medizin aber ich glaube ich werde mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht noch ein wenig mehr darüber nachdenken.

Ich habe vor einigen Wochen einem Projekt den Rücken gekehrt an dem doch mein Herz hing. Ich liebte es und hasste es zugleich und doch war es in gewisser Hinsicht notwendig. Die Gelegenheit herauszufinden wie Menschen sich verstellen und verändern war grenzenlos und ich habe viel beobachtet und viel gelernt. Ich bereue es nicht aufgehört zu haben doch vermisse ich ein wenig meine Pflichten.

10 Monate lang zweischen Freud und Leid waren es für mich...ob nun Streit mit Teamkollegen oder Unmut über die Herangehensweise. Zuletzt siegte doch der Frust und die Vernunft obwohl ich am liebsten fest gehalten hätte doch es war nur noch sinnloses hin und her.

Die Ironie des Ganzen ist dass ich heute verstehe was ich zu Anfang meiner Zeit im Team kritisierte und dass letztendlich die Personen die ich als arrogant und blind sah meine Vertrauten wurden.

Doch es ist Zeit sich auf neue Wege zu begeben und ich bin schon wieder an einem neuen Projekt dran das mir sehr Spaß macht und wo ich mich auch gestalterisch einbringen kann und vielleicht gelingt es mir hier mich zu entfalten und endlich aktiv zu werden was mir früher verwehrt war.

Lie to me,
Convince me that I've been sick forever.
And all of this,
Will make sense when I get better.
I know the difference,
Between myself and my reflection.


Mein ganzes Leben lang schon hatte ich das Gefühl auf einem Bahnsteig zu sitzen und auf den Zug des Lebens zu warten. Zug um Zug fährt vorbei aber immer der falsche. Es ist wie ein Schleier vor meinen Augen hinter dem alle Erkenntnis liegt, aber es gelingt mir nicht den Schleier zu lüften.

Nachts träume ich wie ich auf dem Bahnsteig stehe und endlich der richtige Zug kommt der mich in mein Traumland bringt in dem ich mich endlich entfalten kann. Indem ich nicht mehr an Verpflichtungen gebunden bin und mich nicht mehr in Sinnlosigkeiten verstricke.

Und jeder Zug der anhält verheißt mir Wundervolles und doch bleibe ich sitzen und warte weiter. Und während ich wartete kam wieder ein Brocken Erinnerung aus meiner Kindheit zurück.

Wir machten einen Klassenausflug nach Wien. Ich muss etwa 7 oder vielleicht auch 8 gewesen sein. Wir besuchten einige Sehenswürdigkeiten in Wien und der Abschluss des anstrengenden und heißen Tages war der Stephansdom. Ich blickte ihn an und meinte selbstbewusst zu meiner Lehrerin dass dieses Bauwerk früher anders ausgesehen hatte und dass ich mich daran erinnern könnte wie er gebaut wurde. Sie sah mich seltsam an und ich weiß noch wie ich überzeugt antwortete dass ich schon mal gelebt hatte und mich erinnern konnte. Ein erfolgloses Gespräch mit meinen Eltern folgte und daraufhin ein Gespräch mit dem Schularzt und daraufhin mit dem Schulpsychologin. Von heute auf morgen war nichts mehr normal aber ich beschloss den Mund zu halten und weiterzumachen wie bisher. Ich wollte diese Aufmerksamkeit nicht. Ich konnte dieses Tuscheln hinter vorgehaltener Hand nicht ertragen und die seltsamen Blicke. Ich merkte das etwas nicht in Ordnung war und der Religionsunterricht begann mich zu lehren dass dies falsche Gedanken seien doch insgeheim glaubte ich weiter bis heute.

Ich war 4 Jahre alt und lebte bei meiner Schwester. Meine Schwester hatte im Jahr zuvor kurz nach meinem dritten Geburtstag ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Eine bezaubernde Tochter, auch wenn wir wie Tag und Nacht waren. Ich war groß und sie klein, ich war hellhäutig und und fast weißblond und sie hatte sehr dunkles haar und dunklere haut als ich, ich hatte wasserblaue Augen und sie dunkle grünbraune Augen. Wir lebten recht friedlich damals zusammen. Meine Eltern sah ich nur selten, wochenends mal. Und an einem Samstag putzte mich meine Schwester heraus und sagte mir dass meine Eltern zu Besuch kommen würden. Ich freute mich und ließ mich in ein schönes Kleidchen stecken und mir Bänder in die Haare machen. Bald hörte ich auch wie meine Eltern am Haus meiner Schwester ankamen und ich lief hinaus vors Haus ihnen entgegen. Meine Schwester mit dem Kleinkind auf dem Arm stand hinter mir. Meine Schwester war damals jünger als ich heute bin, noch keine 20. Ich weiß noch wie ich ihnen meine Ärmchen entgegenstreckte um sie zu umarmen, aber meine Eltern gingen nur an mir vorbei. Ich verstand das nicht. Ich drehte mich um und sahen wie sie auf meine Nichte zugingen und sie abschmusten und ihr Geschenke mitgebracht hatten. Nach einiger Zeit erst wandten sie sich mir zu, doch ich drehte mich weg. Bin weinend davon gelaufen und hab mich verbarrikadiert.

Vielleicht fing alles hier an. Ich hörte meine Schwester mit meinen Eltern streiten. Den Grund des Streits hab ich erst viele Jahre später erfahren. Allein der Gedanke daran schmerzt heute noch. Gestern Nacht kam es mir wieder in den Sinn und all die vielen Diskussionen und Streitereien mit meinen Eltern im Laufe der Jahre. Ich erinnere mich an durchaus glückliche Momente bevor meine Nichte größer wurde und wenn meine Eltern nicht da war. Ich war von Eifersucht und Hass auf sie total zerfressen bis wir getrennt wurden doch das ist eine andere Geschichte...

Ich hab sie irgendwo auf dem steinigen Weg verloren...Ich lese und schreibe und atme Erotik und doch kann ich den letzten Schritt nicht wagen. Ich pralle gegen eine unsichtbare Mauer und aufeinmal ist all die Anspannung, die Erregung wie weggeblasen...ich bade in meinen Fantasien und doch spielt sich darin kein Sex ab. Kann es sein dass man schon so jung so abgestumpft ist? Kann dass der Grund sein warum alles immer extremer wird und ich mich nach purer Sinnlichkeit und Erotik und nicht nach Sex sehne?

Ich schaue auf soviele Kerle zurück von denen ich nichtmal mehr ein Drittel mit Namen benennen könnte und doch fehlt mir da etwas....irgend ein Puzzleteil is missing. Werde ich den verlorenen Teil wiederfinden und zur Sexualität zurückkehren? Früher liebte ich es diesen ungezwungenen Sex, ohne Vorspiel, ohne Nachspiel, einfach drauf los und heute ist da diese Mauer die mir Panik verursacht. Und ich kenne den Grund dafür nicht...doch vielleicht ist das ein Wegweiser sich sexuell neu zu orientieren...einen neuen Weg für sich selbst finden.

Wir leben in einem aufgeklärten Zeitalter und so will es uns die Wissenschaft weiß machen kann man heutzutage jeden Furz erklären. Ich frage mich aber wenn es uns so sehr nach Aufklärung dürstet wieso gibt es in den letzten Jahren wieder so viele Religionsgemeinschaften, Hexenzirkel, Kräuterweiber und Wunderheiler? ich zähle mich selbst zur Gruppe der Kräuterweiber und frage mich ernsthaft wo bei all dem Fortschritt und der Wissenschaft eigentlich Platz für das eigentliche bleibt.

Ich habe keine Interesse daran zu wissen, welcher Prozess dahintersteckt dass eine Blume rot oder blau ist. Ich hatte nie Sinn für Wissenschaft und verlasse mich auf meinen Instinkt und mein Gefühl, aber ich muss auch klar einräumen, dass Wissenschaft viel vollbracht hat. Doch vielleicht eines Tages wird in dieser Welt Platz für Magie und Wissenschaft geben und ich werde nicht mehr als Scharlatan beschimpft wenn ich behaupte Salbei hilft bei Hustenbeschwerden.

Menschen, Tiere und Pflanzen haben ihre Zeit aber wie ich gestern feststellen musste einmal wieder auch Träume. Ich widme diesen Beitrag einem Freund der unter dem Verlust seines Traums gelitten hat. Die Musik von Frequenzy of Space wird in den Herzen der Moderatoren, Admins und Hörer weiterleben, auch wenn es neue Radios geben wird.

Anbei ein Gedicht dass ich zwar vor langer Zeit geschrieben habe als ich einen Traum verloren habe aber es passt hier gut. Das ist für dich Krabby.

Ein Traum

So süß geträumt und schon verflogen
Vielleicht auch nur sich selbst belogen
Betrogen vom tückischen, verliebten Herz
Und am Ende ein stechender, brennender Schmerz

Schlaf ein, es wartet ein neuer Traum
Ich werde über dich wachen
Auf dass der Traum die Seele heilt
Und du wirst wieder lachen

Vorbei die Trübnis, fortgewischt die Trauer
Der neue Morgen erwacht
Steig auf edler Phönix aus Asche und Rauch
Du warst viel zu lange gefangen

So süß geträumt doch vielleicht ist etwas geblieben
Ein kleines Stück vom Glück
Manchmal werden Träume wahr
Und eine schöne Erinnerung bleibt zurück

Streif durch deinen Wald starker Wolf
Immer werde ich über dich wachen
Auch wenn die Nächte kalt und einsam sind
Es folgen oft sonnige Tage

Tja, nun habe auch ich mich überreden lassen hier mitzumachen. Ich weis nicht ob ich viel oder wenig schreiben werde, die Zeit wird es zeigen.

Für den Anfang habe ich zwei meiner Gedichte hineingestellt.
"Über nasse Erde und ein Meer der Tränen" ist schon sehr alt, aber immer wieder aktuell.
"Die Schatten in mir" entstand erst vor 1-2 Tagen obwohl es genauso bereits vor 10 Jahren entstehen hätte können.

Neulich hatte ich ein Gespräch und der Satz fiel: Nicht jeder hat eine dunkle Seite. Stimmt das wirklich? Liege ich falsch mit meiner Annahme dass jeder Mensch Licht und Schatten in sich trägt? Ich habe die Welt für mich immer in schwarz und weiß geteilt, für Grautöne hatte ich nie viel übrig. Vielleicht sehe ich es auch aus dem falschen Blickwinkel und nicht alles ist schwarz und weiß sondern grau. Wieviel Schatten haben wir in uns und können wir uns überhaupt selbst in den Spiegel schauen? Ich habe beschlossen die dunkle Seite, die ich zweifelsfrei an mir entdeckt habe zu akzeptieren und auszuleben, aber vielleicht ist es manchmal doch besser die Schatten da zu lassen wo sie hingehören nämlich gaaaanz tief unten wo niemand hinkommt.

eine sehr schöne Stelle aus einem Buch...Zurücklehnen und durch den Kopf gehen lassen :)

ewig sprießend, ewig fließend
aus der Erde in die Flut
ewig sprudelnd, ewig trudelnd
neu entstehend immerzu

ewig lebend, ewig gebend
all meine Kinder sind frei
ewid dehnend, ewig sehnend
kommen sie wieder herbei

 

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