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Wo Schatten ist kann das Licht nicht weit sein...

 
“Ich zögere niemals bei meinen Entscheidungen, und da ich immer gewiß bin, das Vergnügen in dem zu finden, was ich tue, wird nach meinen Prinzipien niemals die Reue den starken Reiz abstumpfen, weil ich mir diese Prinzipien schon in frühester Jugend gebildet habe und stets konsequent nach ihnen handle. Sie ließen mich die Leere und Nichtigkeit der Tugend erkennen, die ich hasse und zu der man mich nie zurückkehren sehen wird. Sie haben mich überzeugt, daß das Laster nur besteht, um den Mann diese geistige und physische Beschwingung fühlen zu lassen, die eine Quelle der köstlichsten Wollüste ist. Und ich gebe mich ihr hin, ich habe mich zur rechten Zeit über die Chimären der Religion hinweggesetzt, vollkommen davon überzeugt, daß die Existenz eines Schöpfers die empörende Absurdität ist, an die selbst Kinder nicht mehr glauben. Ich habe kein Bedürfnis, meine Gelüste zu bekämpfen, um dem Schöpfer zu gefallen; es ist die Natur, von der ich meine Neigungen emfangen habe, und ich werde sie nicht verwirren, indem ich ihr widerstrebe, wenn sie mir schlechte Neigungen gegeben hat, die so geworden sind, weil es für ihre Absichten nötig war. Ich bin in ihrer Hand nur eine Maschine, die sich nach ihrem Belieben bewegt, und jedes meiner Verbrechen dient ihr; je mehr Verbrechen sie mir rät, desto mehr hat sie offenbar nötig, ich wäre ein Dummkopf, ihr darin zu widerstreben.“

@Einleitung zu "Die 120 Tage von Sodom" vom Marquis de Sade



Dieser Text ist alt...aber ich mache mir immer wieder Gedanken darüber. War der Marquis de Sade nur ein Spinner oder wirklich der freieste Geist wie einst jemand behauptete....
 

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